09.12.2011

nach der wahl

ist vor der wahl, aber nicht ganz.
es gibt massive kritik an der fälschung der wahlen: von der nicht-zulassung von oppositionsparteien, der behinderung von unabhängiger wahlbeobachtung über stimmenankauf und bereits befüllte urnen. im internet findet man zahllose fallbeispiele von leuten, in deren namen schon gewählt wurde, von orten, in denen zu wenig stimmzettel gedruckt wurden, von "stromausfällen", die für das befüllen der urnen genützt wurden und und und.
täglich versammeln sich leute vor der zentral gelegenen ubahn-station gostinij dvor, um gegen die fälschung der wahlen zu protestieren.die polizei geht extrem repressiv gegen die demonstrantInnen vor und verhaftet willkürlich leute, um sie stundenlang in bussen festzuhalten, für ein paar tage ins gefängnis zu stecken und strafen für die störung öffentlicher ordnung anzuhängen.
für samstag sind in vielen russischen städten nicht offiziell bewilligte großdemonstrationen angekündigt. soweit ich aus erzählungen von bekannten schließen kann, gehen die meisten leute auf die straße, um ihren unmut über die fälschung der wahlen auszudrücken und nicht, weil sie auf eine baldige veränderung der umstände hoffen. im staatlich gelenkten fernsehen wird nicht über die demonstrationen in moskau und petersburg berichtet, aber übers internet verbreiten sich allerorts nachrichten über unregelmäßigkeiten vor und nach den wahlen und aufrufe zu demonstrationen. meine bekannten hoffe, dass sich am samstag so viele leute versammeln, dass auch das fernsehen über die proteste berichten muss. und tatsächlich, wenn man sich nicht übers internet informiert, könnte man meinen, dass alles in bester vorweihnachtlicher ordnung ist.


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