23.05.2012

die petersburger und ihre parasiten

ich werte es als zeichen fortgeschrittener integration: mein russisch ist von parasiten befallen!
lauter kleine slowetschki, wörtchen, wie sie alle normalen menschen in die alltagssprache einbauen, also, so, echt, voll, ur, genau…
im russischen gefallen sie mir mit ihren expressiven vokalen noch besser. ein langgezogenes „nuuuuuuu“, mit dem man nachdenkpausen füllt; ein erschöpftes „wooot“ am ende des satzes, um das gesagte noch ein mal zu bestätigen; ein zusammenfassendes „karotsche“ – kurz gesagt; der hinweis „wot tak wot“; sie alle sind in mein russisch eingezogen.
und „tipa“ und „kak by“ eignen sich sozusagen ungefähr so circa überall als  füllwörter. und überhaupt, „wooobsche“!

während ich mich über meine annäherung an die umgangssprache samt ihrem parasitären füllwortbefalls freue, versucht man von offizieller seite her  die epidemie an nichts-sagerchen einzudämmen. in der metro wird auf plakaten dazu aufgerufen, vorsicht walten zu lassen beim gebrauch dieser wörter  (im grunde alle der oben genannten)  und „die russischer literatursprache zu wahren“.

der name der kampagne: „lasst uns sprechen wie petersburger!"
also genau das, was ich hier versuche.

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