03.03.2012

nach februar kommt märz


es taut, es taut, die eisschicht auf den kanälen schwindet, wird gelblich und brüchig und dann neuerlich von schneeregen zugedeckt. ein schneematschgemisch auf den straßen und gehsteigen, aus den regenrinnenrüsseln  lösen sich polternd eisklumpen und von den dächern fallen schmatzend nasse schneebrocken. frühling! und ab und dann scheint noch die wintersonne und bringt das sonnenblumenöl in der küche zum leuchten.




 was tun in diesem nassen "nepogoda" - "nichtwetter"? in der vergangenen woche war ich dreimal im kino, einmal "faust" von alexander sokurow (ufff....) und zweimal die "shapito-show" (yes). vormittags kann man hier um die hälfte günstiger ins kino gehen, was sich sehr gut mit meinem stundenplan verbinden lässt, der mich frühestens um vier uhr nachmittags auf die uni schickt.

bei den vormittagsvorstellungen ist man im dom kino beinahe alleine.

die uni hat wieder begonnen, wie schon im letzten semester in behaglichem tempo. fünf mal die woche jeweils drei stunden bin ich planmäßig dort zu finden, hälfte-hälfte pädagogik- und sprachkurse. das ist eine recht annehmbar angenehme menge an uni, will ich meinen. 
meine herausforderungen suche ich mir derweilen woanders: zum einen habe ich das perfekte tandem gefunden, sprich eine russin - lera, mit der ich deutsch lerne und vice versa sie mit mir russisch. unser sprachniveau ist ähnlich, interessen und humor ebenso, as well as the will (to survive) and succeed. 
mein zweiter lernaustausch gestaltet sich etwas anderes: zweimal wöchentlich treffe ich meine professorin larissa alexandrowna, ihres zeichens spezialistin für russische poesie und, hurra, fremdsprachendidaktik. einfach luxuriös ist das, mit so einem menschen puschkins winter-trilogie  durchzuarbeiten! im gegenzug biete ich mein selbsterstelltes programm "deutsch parlieren in 6 wochen", da larissa alexandrowna im april auf eine konferenz in deutschland fährt.
beides ist gleichermaßen herausfordernd - erkläre auf die schnelle den unterschied zwischen sache und ding, oder: wie macht man ein "ee", wie in schnee, oh weh und tee, wenn die andere person diesen laut nicht aussprechen kann.


chinesische lampions über der neva. sind nach der uni zufällig auf ein charity-event gestoßen. oooh...krasota.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen